Sonntag, 14. Oktober 2012

The last stop – the last frontier – Alaska


Schon beim Landeanflug unseres Fluges von Honolulu (wo wir einen achtstündigen Aufenthalt hatten) auf Anchorage, der größten Stadt Alaskas, wurde uns vor Augen geführt, wer in diesem Teil der Welt die Hosen anhat: die Natur. Unsere kleine Boeing 737 wurde beim Durchtauchen der satten, dichten, grauen Wolkendecke aufs Gründlichste durchgerüttelt und wir waren nicht allzu unglücklich als letztlich unsere Maschine aufsetzte und ausrollte. Als wir dann unser Gepäck geschultert hatten und vor die Tore des Flughafens traten, war die dunkle Wolkendecke dann über uns und wir standen in ihrem eisigen Regen und durchdringenden Grau des Tages. Ab diesem Zeitpunkt war uns klar: Wer solche Willkommensgeschenke verteilt, meint es ernst.

Klar, dass sich dann in Alaska auch alles um die Natur dreht, dominant wie sie ist. Sie gibt den Takt vor, weiß zu begeistern und einzuschüchtern, ist allgegenwärtig.

Alaska ist voller weitschweifiger Flächen. Flachen Flächen, in denen sich Baum an Baum reiht, engmaschig und unberührt. Ab und zu wird diese bezaubernde Monotonie von einem oder mehreren flachen, dunkelschwarzen, spiegelnden Seen durchbrochen, mal von einer Hütte, mal von einem Flüsschen oder einem mehrarmigen Strom oder, das höchste der Gefühle, von einer kleinen Ansammlung von Häusern, in denen sich menschliches Leben tummelt. Das tierische Leben dagegen spielt sich dazwischen ab, in den Wäldern. Auf unseren Fahrten durch diese Flächen boten die weiten Flächen eine mächtige Kulisse. Obwohl wenig abwechslungsreich und menschenverlassen, sind sie beeindruckend furchteinflößend und sorgen für eine stille, anziehende und gewaltige Atmosphäre. Zerrissen werden die Flächen von massiven Bergketten, die sich erhaben gen Himmel recken und die Wolken küssen und ihr eigenes Wetter erschaffen.

Durch Szenerien dieser Art führte uns der Weg und lehrte uns Demut. Die Verletzlichkeit des Menschen und des von Menschenhand Geschaffenen wird in Alaska unprätentiös offengelegt. Eines unserer Ziele war Seward im Südwesten des Staates. Jedoch wurden die Stadt und die einzige Straße, die zu ihr führt, von Überschwemmungen heimgesucht, an einen Besuch war nicht mehr zu denken. Wir sind mit der Fähre von Homer zur Kodiakinsel gefahren, über den Golf von Alaska. Neun Stunden schaukeln, Wellen hinaufklettern und herunterplumpsen, sich übergeben. Wir haben uns von seitlich auf uns einprasselnden Regen einnässen lassen. Wir sind auf der Straße liegenden Steinen ausgewichen, die das Ergebnis von Steinschlag waren. Sind durch riesige Täler gefahren und haben ehrfürchtig zum blau schimmernden, schon lange bestehenden Eis hochgeschaut.

Und dann sind da die Menschen. Ca. 700.000 Menschen leben in Alaska und nicht wenige haben in einem beängstigenden Ausmaß das ein oder andere Klischee, das man in Europa bezüglich US-amerikanischer Staatsbürger, pflegt, bestätigt. Allerdings gilt auch hier, dass Ausnahmen die Regel bestätigen und wir durften auf unserer Reise auch die Bekanntschaft vieler herzensguter Menschen machen. Vor allem die Betreiber unseres Bed and Breakfasts auf der Kodiakinsel meinten es außerordentlich gut mit uns und sind uns in den drei Tagen, die wir bei ihnen zu Gast waren, ans Herz gewachsen. Es gibt also Hoffnung.


Flug von Nadi (Fiji) nach Honolulu - über die Christmas Islands

Welcome to the USA I


Welcome to the USA II






 

Denali

Home town von Sarah Palin - wir waren da!


Bald eagle

Ausblick von der Terrasse unserer Unterkunft auf der Kodiakinsel

Der Alaska Bergkette entgegen

Lachs BBQ